Splatter-Pop-Kultband aus Aschaffenburg nimmt pünktlich zu Halloween den Colos-Saal auseinander
Seit mehr als zwanzig Jahren regieren die vier grundsympathischen Tierversteher ihre eigene Musikwelt, ihre eigene Untergrundschublade mit abgebrochenem Griff. Wer sich darauf einlässt, den nehmen die süßen Buben mit auf einen wilden Ritt durch Synthie-Punk und Dark-Country, Swampschlager und Death-Doo Wop, Aggro-Capella und Power-Pop. Darüber legen sie Texte abseits gängiger Routinen, winden Kränze absurder Absonderlichkeiten, deklamieren nach eigenem Bekunden detailreich dunkelbunte Dithyramben (Def.: Hymnen zu Ehren des Gottes Dyonisos, der Ode ähnliches enthusiastisches Gedicht), loten Tiefen menschlicher Seelen aus und werfen kohlrabenschwarzhumorige Kafkaesken wie selbstverständlich unters Volk. Für dieses Paket haben diese hübschen Teufel den Begriff Splatterpop geschaffen, selten hat ein Name besser gepasst.
Die Blutjungs legen großen Wert auf Unabhängigkeit. Die Band hat mit den „Phonowerken Luna“ bereits vor Jahren ihr eigenes Label gegründet. Im letzten Jahr kam noch ein eigener Musikverlag dazu. Unabhängig voneinander werkeln sie in unzähligen Kapellen. Jan beschallt mit seinen Festzeltrockern von TS die Schützenfeste der Republik. Angelo spielt bei den Coverrockern von Butcher And Fast Eddie unterwegs. Tito ist in eine Vielzahl von Projekten involviert und Martin verplempert seine Zeit mit den Jungs von Carlos Mogutseu. Im Herbst letzten Jahres stellte die Band – pünktlich zu Helloween - ihr neues Album „Süßes Oder Saures“ live im Colos-Saal vor und begeisterte wieder mal mit ihren herrlich satirischen Splatterpop-Texten. So soll es auch dieses Jahr wieder sein, wenn die Frage lautet: „Süßes oder Saures?“
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