Kalifornische Kultband, die fast zehn Jahre nicht mehr in Deutschland war
Erstmals seit zehn Jahren kommen Mother Tongue wieder auf Tour! Der Truppe aus Los Angeles eilt der Ruf voraus, eine faszinierende Live-Band zu sein, die bereits in den späten 1990ern zu den großen Hoffnungsträgern der Alternative-Szene gezählt, aber immer wieder aus der Bahn geworfen wurde. Laut Musikmagazin Visions handelt es sich bei Mother Tongue um „eine beispiellose Underdog-Geschichte“, ihr Debüt wäre „ein Album für die Insel, für den Himmel und die Hölle, für die Ewigkeit!“.
Die Band, bestehend aus Sänger/Bassist David “Davo” Gould, Gitarrist Christian Leibfried, Drummer Geoff Haba und zweitem Gitarrist Bryan Tulao, veröffentlichte 1994 ihr selbstbetiteltes Debütalbum - ein ungestümer Groove-Brocken aus bluesigem 70s Rock, Funk-Rhythmen und Soul-Zitaten, der vor allem durch seinen ausufernden Jam-Charakter aus der Masse der Rock-Releases heraussticht. Und dann ist da noch dieser Vibe, wie man ihn nur selten zu hören kriegt. Trotzdem blieb der ganz große Erfolg aus und die Band löst sich 1996 auf.
Jahre später kommen Mother Tongue wieder zusammen, bringen 2002 das Album “Streetlight” und nur ein Jahr später “Ghost Note” heraus. Das deutsche Label Noisolution wiederveröffentlicht 2004 ihr Debüt, doch nur wenige Zeit später fällt das fragile Quartett erneut auseinander.
Die vier aus Los Angeles sind allesamt Ausnahmetalente an ihren Instrumenten, und mindestens drei von ihnen sind außerdem mehr als passable Sänger und Songwriter mit eigenem Charakter. Charaktere, die zwar musikalisch bestens harmonieren, im echten Leben allerdings so ihre Problemchen miteinander haben.
Das letzte reguläre Album der Band ist aus dem Jahr 2008 ("Follow The Trail"), danach kam 2016 nur noch ein Fan-Edition Re-Release ihres zweiten und dritten Albums heraus.
Der Weg dieser Band ist von Beginn an holprig. Steil gestartet, kommt die Karriere immer wieder ins Stocken, wird wiederbelebt und strandet erneut. Neu angefangen, eine treue Gefolgschaft im fernen Europa gefunden und doch wieder zerbrochen, gestürzt, gestolpert, jedoch stets zurückgekommen – und das jeweils stärker als zuvor.
Nun zieht das Quartett aus Los Angeles also endlich wieder seine Runden und zeigt, dass ihr "Alternative-Psycho-Blues" keinen Deut gealtert ist. Mother Tongue sind wie gemacht für kleine Live-Clubs - hier kommt ihre außergewöhnliche Energie besonders gut zum Tragen.
Im Vorprogramm supporten sich Mother Tongue quasi selbst, indem sie mit Werewolf Etiquette ihr Nebenprojekt präsentieren.
Mother Tongue
